• 14. Juni 2017
10a und 10b auf den Spuren der Medici

– Bericht: Mika (10b), Frau Stange | Fotos: Lucas (10a, FotoKids), Sascha (10b), Fr. Kling, Hr. Riedel –

Anreise

Endlich!!! Am 23. April war es soweit. Die lang ersehnte Studienreise nach Florenz ging los. Eltern und wir Schüler sammelten uns um ca. 15 Uhr am Roten Netto in Bergen. Der Bus wartete nebenan auf dem Busbahnhof. Nachdem die Eltern ihre Kinder verabschiedet hatten, stiegen wir auch schon gespannt in den Bus. Er war sehr geräumig und gut eingerichtet. Jeder suchte sich einen Sitzplatz und dann fuhren wir auch schon los. Es herrschte eine lockere und angenehme Atmosphäre im Bus. Wir alle freuten uns schon auf diese Reise. Alle drei Stunden legten wir eine Pause ein, um den Fahrer zu wechseln und um uns die Beine zu vertreten. Nach ca.12 Stunden erreichten wir die Österreichische Grenze. Da es Nacht war, sah man jedoch nicht viel von der Landschaft. Ein paar Stunden später waren wir in Italien. Als die Sonne aufging, erwartete uns dort eine wunderbare Gebirgslandschaft. In Florenz angekommen erhielten wir einen Vorgeschmack vom dichten Verkehr und den engen Straßen. An den Folgetagen zeigte sich, dass wir Florenz gut per pedes erkunden konnten und uns wurde auch klar, warum Reisebusse hohe Einreisegebühren in einige Städte zahlen müssen.

Montag

Gegen 12:00 fanden wir endlich unser kleines, zentrumnahes, in die Jahre gekommenes Zweisternehotel. In Grüppchen wuchteten wir unsere Koffer und Rucksäcke eine schmale Treppe hoch und stellten diese im Hotel ab. Wir trauten uns noch nicht in den alten Minifahrstuhl. Anschließend erkundeten wir in kleinen Gruppen die Gegend. Dann endlich konnten wir unsere Zimmer beziehen. Wir gaben es ziemlich schnell auf, Mängellisten zu schreiben. Am Abreisetag erfuhren wir, dass das Hotel jetzt saniert werden würde. Die Zimmer waren sauber und die Gastgeber freundlich.
Später erhielten wir bei einer kleinen Stadtführung erste Einblicke zum Leben und zur Kultur in Florenz. Da die Italiener am 25.April den „Tag der Befreiung“ feiern, waren staatliche Museen außerplanmäßig geöffnet und wir hatten das Glück, in der Galleria dell‘ Accademia Michelangelos Statue „David“ sowie andere Schätze bewundern zu können. Die Bildhauerei Michelangelos, die Freskenmalerei und die Architektur des Michelangelo machen seine Bekanntheit aus.
Hungrig gingen wir in ein Lokal, in welchem wir nun täglich unser Abendessen einnahmen. Erschöpft aber glücklich gingen wir in das Hotel und machten uns für den nächsten Tag bereit.

Dienstag

Nach einer gesunden Mütze Schlaf und dem Frühstück im Hotel ging es mit einer ausgiebigen Stadtführung weiter. Übrigens hat ein aufgestocktes, italienisches Frühstück nicht viel mit unseren Frühstücksvorstellungen zu tun.
Unser Weg führte uns zuerst in die Medici-Kapellen (Cappelle Medicee). In den Grabkapellen des Fürstengeschlechtes der Medici an der Kirche San Lorenzo wurde uns der Einfluss der Familie Medici auf Florenz erläutert. Dass der lange Arm der Medici weit über Florenz hinausreichte, wurde uns später in Pisa und San Gimignano bewusst. Ein Höhepunkt der Stadtführung war auch ein Gang durch den Dom (Duomo), der Kathedrale Santa Maria del Fiore. Schon von außen ist das ein gigantischer Anblick. Aus den Erzählungen rund um den Kuppelbau erfuhren wir z.B., dass die gesamte Florenzer Bevölkerung an der Finanzierung und dem Bau des Doms beteiligt war. Trotz der schwierigen Arbeitsbedingungen gab es nicht einen tödlichen Unfall während des Kuppelbaus. Filippo Brunelleschi, ein gelernter Goldschmied und Uhrmacher entwickelte die erste doppelschalige Kuppel mit einer besonderen Mauertechnik. Unsere Führung endete an der Ponte Vecchio der ältesten Brücke über den Arno. Das Bauwerk gilt als eine der ältesten Segmentbogenbrücken der Welt und wurde als Einzige im Zweiten Weltkrieg nicht zerstört. Es war beeindruckend, wie unsere Stadtführerinnen uns den Stolz der Florentiner auf ihre Stadt nahebrachte.
Danach nutzten einige ihre Freizeit zum Shoppen z.B. im Rock Café oder im Supermarkt, genossen am Piazza della Repubblica von einem Café aus den Ausblick über die Stadt oder ließen sich einfach wieder in Richtung Hotel treiben. Nachmittags wanderten wir wieder gemeinsam quer durch Florenz. Nach einer ausgiebigen Eispause an der größten und einer der bedeutendsten Franziskanerkirchen Italiens Santa Croce, stiegen wir zum Piazzale Michelangelo auf. Hier wurden wir mit einem herrlichen Blick auf Florenz belohnt. Dem Renaissance-Bildhauer Michelangelo Buonarroti gewidmet, steht hier auch eine Bronze-Replik der Statue Davids.
Die Zeit bis zum Abendbrot nutzten wir wieder, um Florenz auf eigene Faust zu erkunden. Einige ließen sich eine Florenzer „Strandparty“ nicht entgehen und natürlich wurde auch wieder die Suche nach den lustigen Verkehrszeichen (Siehe Fotos) aufgenommen. Nach dem Essen ließen wir den Tag im Hotel oder den umliegenden Plätzen ausklingen.

Mittwoch

Am dritten Tag um 8:15 fuhren wir ca. 1,5 Stunden zur La Grotta del Vento in ein von Bergen umgebenes Dorf. Dort stiegen wir in einen kleineren und wendigeren Bus um. Ein erfahrener Busfahrer fuhr uns durch die engen Schlengelstraßen, immer nahe am Abgrund, auf den Berg. Angekommen erwarteten uns 2 Tourführerinnen. Mit einem Audioguide erkundeten wir die Tropfsteinhöhlen. Die Atmosphäre war atemberaubend. Uns wurden die Entstehung und der Aufbau der Höhle erklärt. Die Höhle des Windes ist nur von Wasser gegraben worden und wurde von einem vierjährigen Mädchen entdeckt.
Unser Bus brachte uns dann nach Pisa. Jede Klasse wurde von einer Touristenführerin über den Piazza dei Miracoli (Platz der Wunder) mit dem Schiefen Turm geführt. Übrigens ist hier nicht nur der Turm von Pisa schief. Den Dom von Pisa muss man auch besichtigt haben. In Gruppen wurden dann noch Pizzerias gestürmt und Andenken gekauft.

Donnerstag

Am nächsten Morgen brach für uns der letzte volle Tag unserer Studienreise an. Wir hatten jede Menge Freizeit die wir intensiv nutzen. San Gimignano hieß unser Ziel am Vormittag. Das ist eine kleine Stadt die durch ihre außergewöhnliche mittelalterliche Architektur berühmt wurde. Die heutigen 15 „case-torri“ („Haustürme“ oder „Geschlechtertürme“), von früher 72, wurden von reichen Adelsfamilien gebaut. Je höher ein Turm, desto mehr Prestige verkörperte er. Sank das Ansehen der Familie, musste der Turm gekürzt werden. In den zahllosen kleinen Geschäften, die wir in den mittelalterlichen Straßen fanden, konnten wir typische toskanische Mitbringsel wie z.B. Olivenöl, Wein und Safran kaufen. Nachmittags genoss jeder auf seine Weise noch einmal das italienische Flair in Florenz und deckte sich mit Verpflegung für die lange Rückfahrt ein. Am Abend gingen wir in ein Lokal, um an einem Apperitivo teilzunehmen. Es wurden kleine Häppchen und alkoholische sowie alkoholfreie Getränke angeboten. Schade, das war schon der letzte Abend.

Freitag

Nach einem letzten schönen Abend in Florenz brachen wir am nächsten Tag um 11 Uhr auf. Auf der Rückfahrt konnten wir noch einmal die schöne Mittelgebirgslandschaft Italiens genießen. Als wir weiterfuhren, waren wir überrascht. In den Alpen sowie, Süddeutschland war der Winter wieder eingebrochen. Es lag überall Schnee. Am Sonnabend um 6 Uhr kamen wir in Bergen auf Rügen an. Es war eine schöne Studienreise auf der wir viel Spaß hatten und sehr viel erlebten. Florenz war eine Reise wert. Wir bedanken uns bei allen, die diese Reise möglich gemacht haben.